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Mühlau vor 150 Jahren

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Dreßdner Maaß; Gottlieb Bergers Erben - jetzt Abigt - sogar 3 Schfl Dresdner Maaß Holz in der Elsing.) Verner an die Mittelfrohnischen Grundstücken. Gegen Abend an die Niederfrohnaer, auch einiger Maßen an die Kuhrsdorfer Zubehörungen, und gegen Mitternacht an die Kuhrsdorfer Felder und Hölzer."

§ 3 sagt: "In dem Dorfe sind dermahlen 151 Baustellen und Feuerstätten mit Einschluß der, auf einigen zu andern Dörfern gehörigen und an das Dorf anstoßenden Grundstücken eingebauten Häuser. Davon gehören 71 unmittelbar unter des Amtes Penig Gerichtsbarkeit, als

11 Pferdner".
(So, oder auch Pferdebauern wurden die Bauern genannt, die mit Gespannen ihre Fron zu leisten hatten; z.B. Düngerfuhren, Ackern, Eggen, Holzfuhren, Baufuhren u. a. m. Sie bildeten eigentlich den Kern der aus der ersten Ansiedlung stammenden Dorfbewohner, die ihre Hufen "schon zeither" besitzen. Hufe bedeutet die wirtschaftliche Gesamtausstattung des Vollbauern und stellt - wie sich in späteren Paragraphen des Flurbuches zeigt - der Berechnung des Ackerbesitzes in festen Landmaßen große Schwierigkeiten entgegen. Die Größe der Hufe (was jedem behuft, d. h. zukommt) war bestimmt durch den durchschnittlichen Bedarf eines bäuerlichen Haushaltes. So waren die Hufen im selben Dorfe gleich groß, in verschiedenen Dörfern aber mehr oder minder verschieden; auf fruchtbarem Boden kleiner, auf schlechtem Boden größer. Aus der Arbeitsleistung eines
Gespannes an einem Vormittage ergab sich der Flächenanteil eines " Morgens", oder wahrscheinlich nach der Menge des dazu benötigten Saatgutes - auch "Scheffels". (Aehnlich auch "Metze" und "Siepmaaß".)

"9 Handbauern"
(das sind solche Bauern, die zu Handfronen verpflichtet waren; z.B. zum Hauen und Binden, Krautstecken und - hacken, Hanfausbrechen, Holzhacken, Wolle abnehmen, Mistbreiten, Jagdfronen u. a. m.).

"10 Gärtner."
(Diese Gartengutsbesitzer, auch "Hintersassen" genannt, hatten nur ein Häuschen und ein Stück Gartenland, daß sie als Ackerland, Kraut - und Gemüsegarten verwenden konnten. Ihre Grundstücke lagen teils direkt um Haus und Hof, teils war es unverteilt gebliebenes, später gerodetes Waldland. Wo auf dem Lande von großen Gütern landwirtschaftliche Hilfskräfte gebraucht wurden, da erlaubte man die Ansiedlung solcher kleiner Bauern. Später, nach der Ablösung der Fronen, erweiterten die Gärtner ihren Besitz durch Erwerb abgesplitterter Hufenteile, Aecker von zustücketen Gütern, wüsten Landes u. a.m.)

"5 Erbhäußler
10 abgebauten Häußern
21 Gemeinde - Häußern"
(Die Häusler bildeten die nach den Gärtnern folgende soziale Schicht. Ihr Hauptbesitz war ein Häuslein, das